Zucker


 

Weil sich der süße Geschmack gut verkauft, enthalten fast alle Fertiggerichte Zucker als Geschmacksverstärker. Zucker macht Speisen wie zum Beispiel Kuchen fülliger, sorgt für eine längere Haltbarkeit, bindet Wasser und verstärkt den Geschmack.

Er dient der Lebensmittelindustrie als billiger Füllstoff und hilft bei der Kompensation von fettarmen Light-Produkten. Denn wenn wenig Fett drin ist, schmeckt das Produkt nicht, weshalb Hersteller Zucker hinzufügen.

Er kann teurere Zutaten wie beispielsweise Früchte im Joghurt einsparen und damit den Unternehmensgewinn des Herstellers erhöhen.

 

Der Hersteller kann zusätzlich Angaben machen, wie viel Prozent des Tagesbedarfs mit 100 g/ 100 ml des Lebensmittels oder einer Portion erreicht werden. Mit kleinen Portionsangaben, wie zum Beispiel 30 g Frühstücksmüsli, bewerben einige Hersteller ihre Produkte als "gesund", denn dann erscheint der enthaltene Zuckergehalt deutlich niedriger, obwohl eine normale Portion vielleicht eher 50g wären.

Zucker hat viele Namen

In der Zutatenliste muss das an erster Stelle stehen, von dem am meisten enthalten ist. Das umgehen Hersteller, indem sie verschiedene Arten von Zucker verwenden, die dann an unterschiedlichen Stellen in der Zutatenliste auftauschen:

 

Dextrin, Dextrose, Dicksaft, Fruktose, Fruktose-Glukose-Sirup, Fruktosesirup, Gerstenmalz, Gerstenmalzextrakt, gezuckerte Kondensmilch, Glukose, Glukose-Fruktose-Sirup, Glukosesirup, Honig, Invertzucker, Invertzuckercreme, Invertzuckersirup, Karamellsirup, Karamellzuckersirup, Maltodextrin, Maltose, Malzextrakt, Oligofruktose, Oligofruktosesirup, Polydextrose, Raffinadezucker, Raffinose, Rohrohrzucker, Saccharose, Stärkesirup, Traubenzucker, Weizendextrin und Zuckerrübensirup

 

-->  Die Endungen "-ose" und "-sirup" deuten auf Zucker hin

Süßungsmittel

Ist kein Zucker enthalten, kommen oft Zuckeraustauschstoffe oder Süßstoffe ins Spiel, bei denen die gesundheitlichen Auswirkungen nicht eindeutig geklärt sind.

 

  • Süßstoffe wie Acesulfam (K), Aspartam, Cyclamat, Sucralose oder Saccharin

-> Sie haben eine Süßkraft, die 30- bis 13.000-fach höher ist als die von Zucker

 

  • Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit, Maltit, Isomalt, Xylit oder Erythrit

-> Sie werden insulinunabhängig im Stoffwechsel verwertet, können in großen Mengen aber abführende Wirkung haben

 

 

In der Zutatenliste sind Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe als Zusatzstoffe mit ihrem konkreten Namen oder der entsprechenden E-Nummer angegeben.

Gesetzlich geregelte Aussagen

Bei diesen Begriffen muss man genau aufpassen:

  •  "Zuckerreduziert": Reduzierung des Zuckergehaltes um mindestens 30 % im Vergleich zu anderen Lebensmitteln gleicher Art
  • "Zuckerarm": Maximal 5 g Zucker je 100 g bei festen Produkten, beziehungsweise 2,5g je 100 ml bei flüssigen Produkten
  • "Zuckerfrei": Ein Restgehalt von maximal 0,5 g Zucker je 100 g / 100 ml ist gesetzlich erlaubt
  • "Ohne Zuckerzusatz": Dem Produkt dürfen weder Einfach- oder Zweifachzucker noch andere, wegen ihrer süßenden Wirkung eingesetzte Zutaten, zugesetzt werden

-> So kann 1 Liter "zuckerfreie" Limonade immer noch bis zu 5g Zucker beinhalten!

-> Und "Ohne Zuckerzusatz" meinte nur, dass kein Zucker zugesetzt wurde, es kann aber trotzdem natürlicher Zucker enthalten sein.

-> "Ohne Zuckerzusatz" heißt also auch nicht, dass kein Zucker enthalten ist!

 

-> "Ohne Zusatz von Süßungsmitteln" bedeutet z.B. nicht, dass kein Zucker oder andere süßende Zutaten verwendet wurden, sondern nur, dass weder Süßstoffe noch Zuckeraustauschstoffe im Produkt enthalten sind – Zucker hingegen darf drin sein.

 

-> Hinweise wie "Süße nur aus Früchten", "weniger süß“ oder "100 Prozent Frucht" sagen nichts über den wahren Zuckergehalt aus und können in die Irre führen.

 

➡️  Darum sollte man lieber auf absolute Mengenangaben in der Zutatenliste achten.

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Kommentare: 1
  • #1

    Angelika (Sonntag, 13 Juni 2021 13:09)

    Sehr informativ, danke !